Was ist Psychotherapie

Im Leben jedes Menschen können zu unterschiedlichen Zeiten Schwierigkeiten auftreten. Gerade grössere Veränderungen wie Heirat, Trennung, die Geburt eines Kindes oder der Verlust eines nahestehenden Menschen fordern uns heraus und können uns zu schaffen machen. Anhaltende Konflikte in der Beziehung zu wichtigen Menschen oder am Arbeitsplatz können sich auf die Gesundheit auswirken. Krankheitssymptome zeigen sich zum Beispiel in Form von Ängsten, depressiver Verstimmung (oft ohne den genauen Grund benennen zu können), einem Verlust an Selbstwertgefühl, Schlafstörungen und innerer Anspannung, oder Erschöpfung. Oft entsteht das Gefühl aus eigener Kraft nicht weiter zu kommen.

 

Psychotherapie kann Ihnen helfen wieder klarer zu sehen, neue Strategien zu entwickeln, die eigenen Stärken wieder zugänglich zu machen oder die Entschlossenheit für nötige Veränderungen zu finden. Eine von Wärme, Vertrauen und Respekt geprägte therapeutische Beziehung hilft dabei entscheidend mit.

 

Kognitive Verhaltenstherapie

Die Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie sind bei verschiedenen Problemstellungen hilfreich. Im Speziellen haben sie sich bei der Behandlung von Angsterkrankungen als erfolgreich erwiesen.

 

Verschiedene Arten von Ängsten können unser Leben einengen, sei es die Angst vor bestimmten Orten und Situationen, sei es die Angst in sozialen Interaktionen, sei es eine diffuse allgegenwärtige Angst oder plötzliche, unvorhersehbare Panikattacken.

 

Kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen können entscheidend zu einem Schritt in Richtung mehr Lebensqualität beitragen und der Angst von ihrer Macht nehmen. Es kann zum Beispiel bedeuten, dass wir gemeinsam die Angst auslösende Situation aufsuchen um einen Weg zu finden mit ihr anders umzugehen.

 

Emotionsfokussierte Therapie

Die Emotionsfokussierte Therapie ist eine wissenschaftlich fundierte Therapiemethode, welche Emotionen als zentral wichtig ansieht für das Verständnis der menschlichen Psyche und für therapeutische Veränderung. Sie vereinigt Elemente der Personzentrierten Therapie und der Gestalttherapie.

 

Die Wirksamkeit der Emotionsfokussierten Therapie ist empirisch belegt (z.B. Goldman, Greenberg & Angus, 2006; Greenberg & Watson, 1998). Sie zählt zu den wissenschaftlich fundierten Therapieverfahren (Lambert 2004; Grawe 1998).

 


Wozu brauchen wir Emotionen

Unsere Emotionen sind Dreh- und Angelpunkt für Veränderung. Sie informieren uns darüber, welche Bedeutung Ereignisse für uns haben und was wir brauchen. Sie geben uns Anleitung dafür was zu tun ist. Und nicht zuletzt geben sie uns ein Gefühl dafür, wer wir sind. Sie stellen die Schnittstelle dar zwischen unserer Gedankenwelt, unseren Bedürfnissen und unserem Handeln, und sind in unserem körperlichen Erleben verankert.

 

Wenn jemand unsere Grenzen nicht respektiert, reagieren wir ärgerlich und möchten uns verteidigen. Wenn wir etwas kostbares verlieren, fühlen wir uns traurig und suchen Trost. Wenn etwas uns bedroht, spüren wir Angst und brauchen Schutz. Wenn etwas nicht gelingt, schämen wir uns und möchten uns verstecken vor verächtlichen Blicken. Auf diese Weise geben uns unsere Emotionen Orientierung und Handlungsanweisung.

 

Oft sind gewisse Gefühle für uns schwerer zu ertragen als andere, da wir sie als besonders schmerzhaft erleben. Bei der Verarbeitung von Gefühlszuständen können daher verschiedene Arten von Blockaden auftreten.

 

Es kann uns zum Beispiel schwerfallen uns unseren Gefühlen zuzuwenden und sie wahrzunehmen, oder wir finden keine Worte und verstehen selbst nicht, was mit uns los ist. Vielleicht möchten wir uns das, was wir fühlen, gar nicht eingestehen, oder wir sind so aufgewühlt, dass wir das innere Gleichgewicht nicht wiederfinden. Vielleicht haben wir Mühe zu erkennen, wo wir selber Handelnde sind und Einfluss nehmen können und erleben uns als hilflos Getriebene im Strom unseres Lebens.

 

Wenn der Zugang zu unseren tiefsten und unmittelbarsten Gefühlen blockiert ist, sind wir schlecht darüber informiert, was wir wirklich brauchen. Statt dessen verspüren wir oft sekundäre Emotionen, die sich wie eine oberflächliche Schicht darüber legen und uns die Sicht verdecken. Vielleicht fällt es uns leichter mit Wut zu reagieren als uns einzugestehen, wie sehr wir verletzt und traurig sind. Oder wir fühlen uns deprimiert und hoffnungslos und merken nicht, wie wütend wir eigentlich sind.

 

Manchmal gibt es Ereignisse aus der Vergangenheit, die für uns so schmerzhaft waren, dass es uns bis heute nicht gelungen ist sie einzuordnen und hinter uns zu lassen. In gewissen Situationen werden wir ans damalige Ereignis erinnert, und der alte Schmerz kann erneut ausgelöst werden. Wir wundern uns dann vielleicht über unsere überproportional heftige Reaktion.

 

Solche Blockaden und Schatten aus der Vergangenheit können auch Symptome verursachen wie chronische Verspannungen, Schlafstörungen, Panikattacken oder depressive Zustände.

 

Emotionen in der therapeutischen Beziehung

In einer warmen, einfühlsamen und vertrauensvollen therapeutischen Beziehung können die Voraussetzungen geschaffen werden um Blockaden zu überwinden, Zugang zu unseren tiefsten Wünschen und Bedürfnissen zu schaffen, Wege zu finden um den inneren Aufruhr zu beruhigen, alten Schmerz neu einzuordnen und hinter sich zu lassen. An Stelle der alten, altbekannten, immer wieder schmerzhaften und nicht hilfreichen Gefühle treten neue emotionale Zustände, die uns befähigen unser Leben in die Hand zu nehmen, verlorenes loszulassen, Grenzen zu setzen und unsere körperliche und psychische Integrität zu schützen. Der Weg wird frei zu mehr Freude, Liebe, Selbstbewusstsein und Zuversicht.

 

Mehr über Emotionsfokussierte Therapie

www.emotionfocused.com

emotion focused podcast

 

emotioncompass.org

Informationen und Übungen zum Umgang mit Emotionen

 

www.ieft.ch
Institut für Emotionsfokussierte Therapie Bern

www.emotions-fokussierte-therapie.de
Institut für Emotionsfokussierte Therapie München

www.emotionfocusedtherapy.ch
Schweizerische Gesellschaft für Emotionsfokussierte Therapie (EFT-CH)

 

www.degeft.de

Deutsche Gesellschaft für Emotionsfokussierte Therapie